Donnerstag, 17. März 2016

Macht(über)worte ... die Prüfung der anderen




"Du bist noch nicht so weit."
Das ist ein Satz der mich schon eine halbe Ewigkeit beschäftigt. Das erste Mal, als ich ihn gehört habe, war kurz nach meiner Wicca-Initiation. Ich erinner mich deshalb noch gut daran, weil er, so vor den Latz geknallt ziemlich starker Tobac für mich gewesen ist. Und er war immer wieder Antwort auf meine Wissbegierigkeit. Letzten Endes blieb mir nicht viel anders übrig, als diesen Satz so zu nehmen wie er war und ihn als eine Prüfung und Herausforderung für mich zu betrachten.

Jahre später erkannte ich aber, daß dies nicht meine Prüfung war, sondern die derer, die diesen Satz im Munde führten. Denn er stellt den vermeintlich erfahrenen "Lehrer" auf den Prüfstand, ob er wirklich schon so weit ist, einen "Schüler" zu unterweisen. Das Problem ist nur, daß derjenigen es oft nicht erkennt oder erst viel, viel später, wenn sozusagen die Leichen schon im Keller liegen.  Inzwischen bin ich der Meinung, daß es in diesem Fall die Aufgabe des "Schülers" ist, in so einem Fall den "Lehrer" zu verlassen und sich einen neuen zu suchen, der diese Prüfung schon hinter sich hat.
Ich weiß, daß das oft einfacher gesagt als getan ist. Gerade wenn man sich für Mysterienkulte wie WICCA oder okkulte Logen interessiert, ist die Zahl der Hohepriester/innen, Lehrer ect. sehr begrenzt. Alles ist wie ein großer Klüngel, man muß es leider so sagen. Aber es nutz uns auch nichts, uns an jemanden zu hängen der "noch nicht so weit ist" ein guter Lehrer zu sein. Aber auch bei Gruppen die nicht hierarchisch strukturiert sind, oder bei Einzelpersonen, ist es hilfreich auf die Wortwahl zu achten und was der gegenüber bereit ist zu teilen. Ist er/sie zögerlich? Wird über vieles ein großes Geheimnis gemacht? Dann ist Obacht geboten.
Wann immer sich Menschen mit den Mysterien beschäftigen, gibt es auch eine Verführung zur
"Machtüber"

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