Dienstag, 24. Mai 2016

Rabenmädchen

Ich war auf dem Weg nach Irgendwo um einigen Besorgungen nachzugehen. Auf der Straße herrscht geschäftiges Treiben. Die Sonne schien und ein warmer Südwind zog die wunderbarsten Düfte hinter sich her. Schon von weitem hörte ich den Radau zweier Krähen, als plötzlich ein kleines Mädchen aus dem Unterholz kletterte. Die wilden Locken zerzaust und mit Blättern und kleinen Zweigen geschmückt, blickte sie mich mit tieftraurigen Augen an. " Sie ärgern sich über mich", sprach sie mich an und deutet auf die zwei schwarzen Vögeln. Ich fragte sie ob alles in Ordnung sei und ob ich ihr helfen könnte. Sie wirklich so unglücklich auf mich. "ich wollte nach meinem Vogel sehen, aber er ist tot . Und nun hacken sie zu dritt auf ihn ein." Ich glaubte, daß ihr vielleicht ein Wellensittich entflogen sei und bot ihr an nachzusehen und die toten Vogel eventuell zu bergen. Doch sie griff nach meinem Arm und hilt mich davon ab. "Nein, tun sie das nicht, es ist besser so." Irritiert sah ich sie an und sie begann zu erzählen, daß sie einst zwei Vögel hatte, zwei Raben waren es. Der eine war gut und freundlich und der andere von böser Natur. Sie konnte ihn nicht bei sich halten und ließ ihn fliegen. Doch dann flog auch der gute Vogel davon und folgte dem anderen. Nun sei einer der beiden tot und es wäre doch besser wenn der noch Lebende in Freiheit bliebe. Auf einmal lächelte sie wieder, sie rief noch :" macht´s gut meine Raben" und war auch schon verschwunden.
erst da merke ich, daß ich wie in einer Zeitblase gefangen schien. Niemand schien von dem Mädchen und den schimpfenden Krähen  Notiz genommen zu haben. Mir lief es heiß und kalt den Rücken herunter und ich wußte auf einmal ganz instinktive was gerade geschehen war.

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